Die Gewinner der Filmfestpreise des 22. Japan-Filmfest Hamburg 2021 stehen fest

1. Sonderpreis für die beste Genre-Produktion

 

Cosmetic DNA 

Regie: Ken'ya Ōkubo

Der Preisträger ist ein Film, der Splatterhouse-Filmtechniken verwendet, um eine fesselnde und einzigartige feministische Geschichte zu erzählen, auch im Hinblick auf die MeToo-Bewegung und die Rolle der Frauen in der japanischen Gesellschaft.


 2. Sonderpreis für eine außergewöhnliche 

künstlerische Leistung
 

Bevor wir unseren Gewinner in dieser Kategorie bekannt geben, möchte die Jury ihre besondere Anerkennung für One Cut in the Life aussprechen. Dieser Film befasst sich mit den posttraumatischen Auswirkungen einer tödlichen Schießerei an einer japanischen Universität und den Schwierigkeiten, danach weiterzuleben. Die Jury war besonders beeindruckt von der Art und Weise der Kameraführung des Kameramanns und Koloristen Okamura Ryo. Dadurch bekommen wir einen Einblick in den mentalen Zustand der Charaktere, die den Anschlag verarbeiten und danach weiterleben. Gerade die ersten Momente des Films, in denen der Angriff gezeigt wird, wurden mit einer hohen Intensität gefilmt. Und mit dieser Meinung waren wir nicht allein: Eine Reihe von Wählern des Publikumspreises wiesen ebenfalls darauf hin. 

Yūki Sugiyama 

Für das Drehbuch von 

I Water A Cactus 

Der Film, der mit dem „Spezialpreis für eine außergewöhnliche künstlerische Leistung“ ausgezeichnet wurde, hat uns durch sein zurückhaltendes Drehbuch beeindruckt, indem er auf das Potenzial für ein Drama verzichtete, was die platonische Freundschaft zwischen einem Paar und einer Freundin aus Kindertagen, die ein paar Tage bei ihnen lebt, hätte beinhalten können. Anstatt dass die Wiederbegegnung mit der Freundin Eifersucht und Empörung hervorruft, folgt diese Slice-of-Life-Geschichte einer Woche im Leben der dreien in den ruhigen Vororten von Tokio. Eine willkommene Abwechslung zu traditionellen Liebesfilmen.

 

3. Jury-Preis für die beste Independent-Produktion
 

Neben dem Film, den wir als Gesamtsieger für den Jury-Preis der diesjährigen Veranstaltung ausgewählt haben, möchte die Jury Cicada Crowing Christmas offiziell lobend erwähnen. Dieser Film erzählt die Geschichte einer Gruppe von vier Teenagern, die eine Zeitkapsel unter einem Baum in der Nähe ihrer Schule vergraben mit Botschaften für ihr zukünftiges Ich. Der Plan war, dass die Gruppe die Zeitkapsel zehn Jahre später öffnet, um das Geschriebene noch einmal zu lesen, aber dieser Plan wird zerstört, als eines der Mädchen schwer erkrankt. Die Jury war beeindruckt, wie es dem Film gelungen ist, eine Geschichte zu erzählen, die mühelos zwischen der Schulzeit der Mächen und den Frauen zehn Jahre später, als sie wieder zusammenkommen, um die Zeitkapsel zu öffnen, wechselt. Der Film hat ein starkes, gefühlvolles Ende und wrd von den starken schauspielerischen Leistungen sowohl der erwachsenen als auch der jugendlichen Stars des Films getragen.

Harmonica-Taiyo

Regie: Seiichi Hishikawa

Unser Gewinner ist jedoch ein Film über die Liebe in all ihren Formen und über alle Jahreszeiten hinweg. Dieser Film spielt in Niigata und fängt die Schlüsselmomente in der Beziehung zwischen zwei Menschen, von ihrer ersten zarten Liebe bis zur Hochzeit und der Geburt des ersten Kindes ein. Der Film nutzt die starke emotionale Verbindung zu den vier Jahreszeiten, wie zum Beispiel die Nostalgie der Kirschblüten im Frühling und Anspielungen auf klassische Liebesgeschichten wie die Otoko wa Tsurai Yo-Filmreihe, die erstmals in den 1960er Jahren in den japanischen Kinos lief und in deren Mittelpunkt Filme stehen, welche die Schönheit von Liebe und Romantik erkunden. Weitere Highlights des Films waren die Kameraführung und die wunderschöne Kulisse, insbesondere während der Hochzeit des Paares, bei der ein lokales Fest, das am selben Tag stattfindet, genutzt wird, um die Freude über ihre Liebe zu unterstreichen.

 

4. Publikumspreis für den besten Langfilm

 

I Water a Cactus

Regie: Yūki Sugiyama, Shōhei Hisamitsu, Minori Oka

Als besonderen Höhepunkt haben wir auch 2021 den Publikumspreis an den aus der Sicht der Zuschauer besten Kinofilm des Festivals verliehen. Der Preis wurde an den Film verliehen, der das höchste Voting auf sich vereinen konnte. Nominiert waren fünf aktuelle japanische Produktionen aus allen Genre, die mittels eines Punktesystems von 1 bis 4 Sternen bewertet wurden. Mit der Verleihung soll der Festivalbeitrag gewürdigt werden, der Euch in besonderem Maße begeistert hat. Nominiert waren fünf ganz unterschiedliche Festivalbeiträge: Harmonica-Tayo, Osaka Loan Shark, I water a cactus, One Cut of Life und Color of Happiness. 

 

Die Preisverleihung

 

 

Jurypräsident:in: Alicia Haddick*

Jury: Jasmin Dose, Marald Milling, Katja Welser, Théo Severin
Filmpreis-Koordination: Théo Severin, Katja Welser


*Alicia Haddick ist freiberufliche Kultur- und Filmjournalist:in und hat u. a. für Letterboxd, Polygon und OTAQUEST geschrieben. Sie absolvierte ein Studium der japanischen Sprache an der Durham Universität und berichtet seit mehreren Jahren über die japanische Filmindustrie, rezensiert die neuesten Anime- und Realfilme und liefert Analysen über die kulturelle Auswirkung und geschäftliche Seite des japanischen Films. Alicia ist ebenfalls verantwortlich für die monatliche Kolumne "Your Japanese Film Insight" bei OTAQUEST, welche ausgehend von wichtigen und vernachlässigten Filme und Regisseure einen tiefgreifenden Einblick in die Geschichte des japanischen Kinos bietet.

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