Antiporno
アンチポルノ
anchiporuno
Sion Sono dreht nicht nur ungeheuer viele und dabei zuverlässig verzückende Filme, er ist zudem auch noch in der Lage, immer wieder sehr zu überraschen. So auch als das Traditionsstudio Nikkatsu an ihn herantrat, um die goldenen Tage des intellektuellen Schmuddelfilmes wieder aufleben zu lassen:
Noriko ist die unterwürfige Assistentin des von Erfolg verwöhnten, jähzornigen Star-Models Kyôko, das Noriko mit ätzender Herablassung behandelt. Zwischen Entgleisungen jeder Art, sexueller Erniedrigung und Visionen von Kyôkos verblichener Schwester vergeht ein ausufernd dekadenter Tag im Atelier – bis der Regisseur „Cut!“ brüllt und die scheinbar klaren Verhältnisse unrettbar in sich zusammenfallen.
Das
Making of
Antiporno erregte weltweit Aufsehen – denn das feministische Manifest im Kammerspielformat ist mitnichten eine simple Fingerübung des Enfant terrible, sondern ein ausnehmend klug konzipierter, höchst energischer und vielschichtiger Gewaltakt von einem Film, der, ohne je selbstzweckhaft zu sein, nicht davor zurückschreckt, den Zuschauer in ein dichtes Geflecht aus Metaebenen zu manövrieren und ihn dort mit roh-verkünstelten Impressionen, wilden Twists und den aufbegehrenden Bildern mutterseelenallein zu lassen.